Heute ein Roman von der Longlist des Deutschen Buchpreises, den ich eigentlich nur Hardcore-Romanisten mit Hang zur mittelalterlichen Literatur empfehlen kann: „Das Pfingstwunder“ von Sibylle Lewitscharoff ist ein überaus gelehrtes, aber leider auch altkluges Buch, das seinen Lesern den aktuellen Forschungsstand zu Dantes „Göttliche Komödie“ samt Vor- und Nachteilen verschiedener Übersetzungen dieses Werkes nahe zu bringen versucht. Über so etwas sollte man einen Forschungsbericht oder eine Dissertation schreiben, aber unter gar keinen Umständen einen Roman. 350 Seiten über 34 Akademiker, die sich gegenseitig Vorträge halten, das sind in der Tat Höllenqualen, die man da als Leser erleidet…. Und das, obwohl Sybille Lewitscharoff eigentlich eine wirklich originelle Autorin und erstklassige Stilistin ist.